SI - Sensorische Integrationstherapie (nach J. Ayres)


Sensorische Integration:  

  • Aufnahme, Weiterleitung, Verarbeitung und Interpretation sensorischer Informationen (Reize) für den Handlungsgebrauch
    • Die Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem Körperinneren findet im Nervensystem statt.
    • Das Nervensystem ist ein Nachrichtennetz mit der Aufgabe, dass alle Körperteile reibungslos zusammenar beiten.
    • Lebenslanger Entwicklungsprozess, der die Körper- und Handlungserfahrung steuert.


 Diagnosen in Verbindung mit sensorisch- integrativen Störungen: 

  • Entwicklungsstörungen mit sensomotorischen Defiziten

  • ADS / ADHS

  • Lernstörungen und Merkfähigkeitsstörungen

  • Konzentrationsstörungen und Verhaltensstörungen

  • Enuresis und Enkopresis

  • Angststörungen und zwanghafte Verhaltensweisen

  • Autismus und autistische Verhaltensweisen

  • Psychosomatische Erkrankungen, wie Migräne und Schulbauchweh

  • Depressive Verstimmungen im Kindesalter

  • Kontakt und Antriebsstörungen u.a.

Typische Probleme von Kindern mit Störungen der Sensorischen Integration


Bei Störungen in der Wahrnehmungsaufnahme, Weiterleitung, Verarbeitung und Vernetzung können sich folgende Auffälligkeiten zeigen:
 

  • "Schreikinder"
  • Berührungsschwierigkeiten (Überempfindlichkeit oder Unterempfindlichkeit bei Berührung)
  • Eltern- Kind- Beziehungsprobleme
  • Einschlaf- und Durchschlafprobleme
  • Bewegungsunsicherheit und Bewegungsvermeidung
  • Bewegungsunruhe
  • Entwicklungsdiskrepanzen ("Zurückbleiben" eines Teilbereiches, bei allgemein guter Entwicklung)
  • Störung der Spielfähigkeit
  • Lernprobleme, Lese-, Rechtschreib-, Rechenschwäche
  • Einnässen und Einkoten
  • Verhaltensprobleme mit oder ohne Aggressivität
  • Kommunikationsstörungen
  • Kindliche Antriebs- und Lustlosigkeit
  • Sprach- und Sprechprobleme
  • Probleme mit der Grob- und Feinmotorik
  • Nähe- Distanzstörungen ect.

Prinzipien der SI-Therapie 

  1. Ganzheitliche Sichtweise

  2. Problemorientierung

  3. Suche / Entwicklung von Prädikatoren/ Vorläuferfähigkeiten (Voraussetzungen für bestimmte Fertigkeiten)

  4. Zielorientierung

  5. Aktive Teilnahme des Kindes

  6. Remediation vor Kompensation (Heilung, Wiederherstellung oder Erlangen von Funktionen vor Ersetzen)

  7. Einbeziehung der Eltern und interdisziplinäre Zusammenarbeit

SI - Therapie


Die Sensorische Integrationstherapie

  • Befunderhebung: Kontaktaufnahme, Anamnese, Befragung, Beobachtung, Tests, ect.
  • Behandlungsplanung: Formulierung der Therapieziele für Kind und Eltern, Einschätzung von Stärken und Schwächen, Therapievereinbarung
  • Sensorisch-integrative Intervention nach Therapiezielen:  
    • Verbesserung des Inner Drive (innere Antriebskräfte) und der Motivation
    • Verbesserung der sensorischen Reizaufnahme/ Modulation/ Aufmerksamkeit (Konzentration)
    • Verbesserung der Körperwahrnehmung
    • Verbesserung der Haltung und Koordination
    • Verbesserung der Gleichgewichtsregulation
    • Verbesserung der Körperlokalisation und Tastfähigkeit
    • Verbesserung der auditiven Wahrnehmung (Hören)
    • Verbesserung der visuellen Wahrnehmung (Sehen)
    • Verbesserung der emotionalen Fähigkeiten (emotionale Intelligenz und soziale Fähigkeiten)
    • Verbesserung der zwischenmenschlichen Interaktion und Kommunikation ( Kommunikation und soziale Kompetenz)
  • Verlaufskontrollen: Überprüfung und Vergleich
  • Einbeziehung der Eltern in den Behandlungsablauf: Beratung, Anleitung, Absprachen, Zusammenarbeit, Entscheidungen u.s.w.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Einrichtungen, Therapeuten, Ärzte, Familienhelfer ect.

Bei der sensorischen Integrationstherapie werden vielfältige Anreize sich selbst zu bewegen angeboten, da während der Bewegung mit dem ganzen Körper taktile Reize aufgenommen und zugleich die Tiefensensibilität, das Gleichgewichtsorgan und die Koordination der Glieder geschult werden. Es wird eine Bewegungsumwelt bereitgestellt, die auf die Defizite abgestimmt ist und Bewegungsfreude geweckt wird. Die betroffene Person kann selbst wählen, was sie tun möchte, da der Erfahrungsmangel sie von selbst dahin lenkt, das für sich richtige auszusuchen.

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