Verhaltenstraining - IntraActPlus  (Jansen / Streit

In verhaltenstherapeutisch orientierten Ansätzen geht man davon aus, dass das Verhalten zum großen Teil von unbewusst wahrgenommenen und unbewusst gesetzten Beziehungssignalen beeinflusst wird.

Entstehung der Verahltensweisen

Beziehungssignale (Mimik, Gestik, Tonfall, verbale Äußerungen ect.) sind entscheidend für:

  • den Aufbau von Werten,
  • Zielen,
  • günstigen Verhaltensweisen und
  • auch ungünstigen Verhaltensweisen.

 
Die Beziehung der Bezugspersonen entscheidet somit im großen Umfang:

Es gilt: 


Ein guter Lernweg ist noch keine Garantie für Lernerfolg. Die Beziehung entscheidet immer mit.

Bewusste und unbewusste Verarbeitung von Belohnung und Bestrafung:

  • Belohnungen können sowohl günstiges als auch ungünstiges Verhalten aufbauen.
  • Bestrafungen können sowohl günstiges als auch ungünstiges Verhalten abbauen.

Es gibt 2 Formen der Belohnung:

Typ 1

Dem Verhalten folgt etwas Angenehmes.

(z.B.: anerkennender Gesichtsausdruck; körperliche Beziehungsaufnahme, wie umarmen oder streicheln; warme Stimme u.s.w.)

Diese Beziehungssignale vermitteln Anerkennung, Nähe und Wärme, sind daher angenehm für das Kind und eine Belohnung.

Typ 2

Etwas Unangenehmes wird vermieden.

Durch Trotz- oder Verweigerungsverhalten erhält das Kind liebevolle Zuwendung und Trost, dadurch nimmt das Kind für Verweigerung eine Belohnung entgegen. Ein unangenehmer Zustand wird beendet oder vermieden. Es müssen keine Fehler oder andere Misserfolge mehr erlebt werden.

 

 


Es gibt auch 2 Formen der Bestrafung:

Typ 1

Dem Verhalten folgt etwas Unangenehmes.

(Bestrafung durch negative Äußerungen, verärgerter Gesichtsausdruck, kühle Stimme u.s.w.)

Typ 2
 

Etwas Angenehmes fällt weg.

(Fernseh-, Taschengeldentzug, die Gutenachtgeschichte oder der geplante Kinobesuch etc. fällt aus...)

Das Kind richtet sein Verhalten überwiegend danach aus, wie Eltern im zeitlichen Abstand von weniger als einer Sekunde reagieren.

 
Welche Reaktionen Eltern im Sekundenfenster nach dem Verhalten ihres Kindes zeigen, ist ihnen jedoch in den meisten Fällen nicht bewusst. Daher können Eltern sehr oft nicht verstehen, dass trotz hoher Erziehungsmotivation ihre Erziehungsziele nicht zur Umsetzung kommen.

Gründe für Verhaltensstörungen

Häufig haben Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen, Wahrnehmungsstörungen und anderen Entwicklungsauffälligkeiten große Probleme, günstige Verhaltensweisen zu automatisieren, da insgesamt ihre Fähigkeit, Wahrnehmungen und Informationen zu speichern, zu verknüpfen und abzurufen, beeinträchtigt ist.


Ungünstige Reaktionen wie z.B. Aggression, Abwehr, soziale Unsicherheit u.s.w. werden eher zum gewohnten Verhaltensmuster. Die Erziehung dieser Kinder ist deutlich schwieriger.


Besonders bei Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen mit oder ohne Hyperaktivität (ADS / ADHS) und auch bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen kommt es im Leistungsbereich, im Sozialbereich und bei der gefühlsmäßigen Erlebnisfähigkeit oft zu erheblichen Beeinträchtigungen.


Für diese Kinder ist der Ansatz des Verhaltenstrainings ein wesentlicher Bestandteil eines multimodalen Behandlungskonzeptes.


Das Verhaltenstraining


Mit Hilfe einer Videoanalyse können ungünstige Verhaltens- und Beziehungsmuster zwischen dem Kind, Eltern und Geschwistern herausgefiltert und Ansätze für eine effektivere Kommunikation und harmonischere Beziehung gefunden werden.


Durch die Maßnahmen des Verhaltenstrainings können die Kinder und Jugendlichen günstigere Verhaltensmuster automatisieren und dadurch ihre Schwierigkeiten im Alltag bewältigen. Die Interaktion zwischen Eltern und Kindern (Lehrern und Kindern) kann sich verbessern und so die Basis gelegt werden für eine gesunde weitere Entwicklung.

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